Gemeinsam mit den Geschwistern der Schweizer Gemeinde Riehen erlebten die Glaubensgeschwister in Lörrach einen besonderen Gottesdienst am 13. Oktober 2019.
Dem gemeinsamen Gottesdienst lag das Wort aus Matthäus 13, Verse 24–26 zugrunde:
Nach einer kurzen Erklärung, wie die Idee zu dem gemeinsamen Gottesdienst aufkam, ging der Vorsteher der Gemeinde Lörrach, Hirte Olf Krumm, auf das Eingangslied des Chores „Gut, dass wir einander haben“ ein, in welchem die Verschiedenartigkeit der Geschwister herausgehoben wird, und betonte, dass ja genau diese Verschiedenartigkeit, die unterschiedlichen Gaben, die jeder einzelne mitbringt, das Miteinander erst interessant und vielfältig macht.
In Bezug auf das zugrunde gelegte Wort bemerkte der Vorsteher: Selbst, wenn man im Natürlichen nichts aussät, das Unkraut kommt immer! Die Knechte in dem Gleichnis waren erschrocken und wollten das Unkraut ausreissen, aber der Herr sprach: „Nein, auf dass ihr nicht zugleich den Weizen mit ausrauft …“. Wie das Unkraut auf dem Acker, so ist das Böse, das uns von Gott trennen will, um uns herum, das können wir nicht verhindern, wir sollen uns aber auch nicht daran stören. Und es ist auch nicht unsere Aufgabe, die Werke des Bösen zu zerstören, es genügt, wenn wir Gutes streuen und das Evangelium weitertragen.
Der Vorsteher der Gemeinde Riehen, Priester Tilo Wolff, brachte in seinem Predigtbeitrag die Dankbarkeit für das gemeinsame Zusammensein und die Faszination, dass gerade dieses Wort als Grundlage für diesen gemeinsamen Gottesdienst dient, zum Ausdruck. Auch er nahm Bezug auf die Unterschiedlichkeiten, die sich durch Kultur, Traditionen und Gewohnheiten ergeben, und betonte, dass das nicht gemeint ist mit dem Bösen. Das Böse definiert sich durch die Intention, die Absicht. Wir alle haben gute und böse Seiten, wir sind aber nicht immer böse, wir sind nicht immer schwach. Und es ist nicht an uns, die Menschen in „gut“ und „böse“ einzuteilen, das macht der liebe Gott dann (bei der Ernte) am Schluss.
Evangelist Matthias Beer wies in seinem Predigtbeitrag darauf hin, dass wir bei uns anfangen sollen und es dem Herrn Jesu gleich machen und jedem mit der gleichen Liebe begegnen sollen, denn keiner ist mehr wert und keiner ist weniger wert als der andere.
Priester Andreas Gutknecht erklärte in seinem Predigtbeitrag, dass der Herr Jesu mit diesem Gleichnis die Liebe Gottes vermitteln wollte. Er wollte, dass auch die einfachen Menschen Gott verstehen. Dann bemerkte Priester Gutknecht noch, dass ein Gerät nicht in Betrieb genommen werden kann, wenn der Stecker nicht in die Steckdose passt. Hat man aber einen Adapter, der den Unterschied zwischen Stecker und Steckdose überbrückt, dann funktioniert das Gerät einwandfrei. Wenn wir uns mit der Verschiedenartigkeit intensiv auseinandersetzen, werden wir sie verstehen und können sie dann auch nutzen.
Priester Detlef Teufel legte in seinem Predigtbeitrag den Schwerpunkt auf die Gelassenheit. Er führte an, dass Jugendliche oft den Wunsch haben, cool und gelassen zu sein, und dass wir als Gotteskinder die besten Voraussetzungen dafür haben, gelassen zu sein, denn wir haben im Herrn Jesu einen „grossen Bruder“, der hinter uns steht und dessen Hand wir immer ergreifen können. Wir müssen keine Angst vor dem Weltgeschehen haben, denn wir wissen: Der liebe Gott lenkt ALLES!
Das aus den beiden Gemeinden gebildete Orchester bereitete die Geschwister auf den Gottesdienst vor. Wunderschön umrahmt wurde der Gottesdienst von dem gemeinsamen Chor. Ein reichhaltiger Brunch bot Gelegenheit für regen Gedankenaustausch und rundete das wunderschöne Beisammensein ab.