Am 6. Oktober 2016 besuchte Apostel Martin Schnaufer die Gemeinde Wehr. Dem Gottesdienst, den 56 Teilnehmer vor Ort sowie zwei Schwestern am Telefon verfolgten, legte er das Bibelwort aus Lukas 7, Vers 47 und 48 zu Grunde: „Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben.“
Einen ersten Impuls setzte der Apostel mit einer Liedzeile aus dem vorgetragenen Chorlied: „Dein Wille Herr ist gut“. Um diese Aussage treffen zu können, ist eine gewisse seelische Reife notwendig. Viele Menschen kennen den allmächtigen Gott, für den es keine Grenzen gibt. Den göttlichen Willen bedingungslos als „gut“ anzunehmen, ist etwas ganz anderes.
Bezugnehmend auf das Bibelwort merkte der Apostel an, die Luther-Übersetzung sei etwas verwirrend. Weil die Sünderin Vergebung für alle ihre (vielen, stadtbekannten) Sünden empfangen hatte, liebte sie den dreieinigen Gott. Auch für uns sind der Glaube an die Gnade Gottes und aufrichtige Reue Voraussetzung, um in jedem Gottesdienst Vergebung zu empfangen. Daraus muss unsere Liebe zu Gott und zu unserem Nächsten wachsen.
Gott kam auf diese Erde, damit wir seinen Willen verstehen. Er hat uns kein Buch vom Himmel gesandt, sondern hat uns als wahrer Mensch vorgelebt, wie wir miteinander umgehen sollen. „Ein Freund ist einer, der uns kennt und trotzdem mag“ zitierte der Apostel. Wie viel größer ist die Liebe Gottes, der sogar unsere verborgenen Gedanken kennt und trotzdem über alles liebt? Mit diesen Gedanken leitete der Apostel zur Sündenvergebung und zum heiligen Abendmahl über.