Am 28. Februar 2009, dem Vortag des Entschlafenengottesdienstes, traf sich die Jugend des Bezirkes Lörrach in der Kirche in Lörrach, um sich auf den folgenden Tag vorzubereiten.
Bereits seit dem Morgen hatte das Jugendorchester geprobt, später traf der Bezirksjugendchor ein. Bezirksältester Gerhard Brunke eröffnete die Feierstunde mit Gebet, danach trugen die Sänger (Leitung: Jan Wassermann) und die Instrumentalisten (Leitung: Andreas Weiermann) einige Stücke vor. Vier Jugendliche trugen die Geschichte einer verbotenen Liebe im Zweiten Weltkrieg vor, die Volker Habermaier, von Beruf Geschichtslehrer, recherchiert hatte. Es ging um das Schicksal einer Brombacher Gemüsehändlerin und eines polnischen Kriegsgefangenen, die 1941, mitten im Zweiten Weltkrieg, eine Liebesbeziehung begannen. Davon erzählt anschaulich der Roman „Eine Liebe in Deutschland“ des Schriftsstellers Rolf Hochhuth.
Beziehungen zwischen Deutschen und Nichtdeutschen waren von den Nationalsozialisten verboten und mit strengen Strafen belegt. Die Liaison blieb nicht lange verborgen. Die deutsche Frau wurde ins KZ gesteckt, der polnische Mann zum Tode verurteilt. Die jungen Menschen fuhren anschließend zu dem Steinbruch, in dem die Hinrichtung vollzogen worden war. Nachdenkliche Stille lag über den Hörern, als ihnen die Szene von der Hinrichtung nahegebracht wurde - an dem Ort, an dem sie stattgefunden hatte. Bezirksältester Brunke sprach ein intensives Gebet für diesen Toten sowie für alle Menschen, die auf solch schreckliche Weise ihr Leben gelassen hatten.
Ein geselliges Zusammensein rundete den Nachmittag ab und bot Gelegenheit für manch vertiefendes Gespräch.